„Die frühzeitige Entwicklung von Eigenverantwortung und das Aufklären über Gefahren am Wasser und am Eis sind die Ziele der Präventionskampagne Cool & Sicher! der DLRG-Jugend Bayern in Zusammenarbeit mit der Versicherungskammer Bayern und der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Im Rahmen der Kampagne werden Kindergärten und Schulen verschiedene Trainings angeboten, die spielerisch wichtige Regeln für mehr Sicherheit am Wasser und am Eis vermitteln. Eines davon ist das Eisregel-Training in der Grundschule. Mit Hilfe dessen sollen Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren wichtige Verhaltensregeln am Eis spielerisch kennen lernen und Gefahren besser einschätzen können. Denn viele Unfälle ließen sich mit dem Befolgen der Eisregeln vermeiden.“ (Leitfaden Eisregeln – www.eisregeln.info) Ende Januar durften die 3. Klassen der Grundschule Niederscheyern „eintauchen“ in die Welt des Eises auf Gewässern. Die Lehrerin Anne Hübler lernte das Projekt im Rahmen einer Fortbildung kennen und durfte dieses mit der Ausbildung nun auch an der eigenen Schule eigenverantwortlich durchführen. Den Beginn übernahmen Schüler der jeweiligen Klasse, die ein Rollenspiel vortrugen, bei dem Kinder ohne die Beachtung von Sicherheitsregeln auf eine Eisfläche (große Matte) spazierten und „einbrachen“. Anhand dieses Vorfalls wurden zuerst in der Theorie die Faktoren der Eisbildung an verschiedenen Stellen eines Gewässers besprochen. Im Anschluss ging es direkt „aufs Eis“ und die Kinder durften sich an den vorbereiteten Stationen in der Turnhalle „aus dem Eisloch befreien“, die Notwendigkeit der Gewichtsverteilung auf dem Eis spüren und die Rettung eines Mitschülers mit einem Kleidungsstück oder Rettungsball testen. Zudem wurde auch die Erste Hilfe, Wärmemaßnahmen mit der Rettungsdecke sowie das Notrufabsetzen geübt. Die wohl kälteste und zugleich beeindruckendste Station für die Schüler war das Eiswasserfühlen. Ein Eimer mit Eiswürfeln und Wasser sollte ihnen zeigen, wie kalt Eiswasser wirklich ist. Die Vorstellung, dann nicht nur mit der Hand oder dem Unterarm im Wasser zu sein, überraschte viele Kinder. „Da friert mein ganzer Körper ja ein, wenn ich nicht raus komme“, rief ein Drittklässler schockiert. Große Augen machte auch das Kind, welches der auf dem Eisweiher (große Matte) um Hilfe rufenden Lehrkraft, eine Hand zur Hilfe ausstreckte und plötzlich auch „ins Eis einbrach“, weil sie ihn mitzog. „So schnell kann ich auch mit im Eis sein, wenn ich die Regeln nicht kenne“, sagte ein Junge. Während der Reflexion am Ende des Eisregel-Tages waren die Drittklässler alle sehr gesprächig und berichteten von ihren vielfältigen Erfahrungen an den Stationen, kniffligen Rettungsaktionen und kalten Händen nach dem Eiswasser. Zum Wiederholen der Regeln im Klassenverband oder Zuhause erhielt jedes Kind noch einen Eisregelflyer. Es war ein gelungenes Projekt, das hoffentlich nachhaltig im Gedächtnis der Kinder bleibt und Unfälle und Gefahren im Bezug auf Eis an Gewässern vermeidet.